„...und ich will euch einen Ort und einen Namen geben, auf dass ihr niemals vergessen werdet.“ (Prophet Jesaja). Unter diesem Satz findet sich ein Bild der alten Dortmunder Synagoge im Jahre 1900, noch bevor diese im Jahre 1938 von den Nationalsozialisten komplett abgerissen wurde.



Dieses Bild findet sich auch auf dem Flyer der Gesellschaft für christlich- jüdische Zusammenarbeit Dortmund e.V., welche auch in diesem Jahr zum ökumenischen Gedenken in der St. Petri Kirche am Westenhellweg eingeladen hat.

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Der Religionskurs zu Besuch in der St. Petri-Kirche in Dortmund (mit freundlicher Genehmigung S. Schütze)

©Stephan Schütze, Fotografie, Presse/Werbung/Industrie, 0171-6213379, Fax 0231-6105109



Auch der Religionskurs EF der Gustav Heinemann Gesamtschule hat an diesem Gedenken am 8. November 2018 teilgenommen. Der Kurs machte die Zeit des Nationalsozialismus zum Unterrichtsthema und setzte sich kritisch mit dem geschichtlichen Verlauf der NS- Zeit in Europa und besonders in Dortmund, dem Konzentrationslager Ausschwitz und der christlichen Kirchen zu dieser Zeit auseinander. Schnell haben die SuS die Bedeutung dieser Zeit erkannt und sich mit großem Interesse mit diesem Thema auseinandergesetzt. Die Schülerinnen und Schüler stellten fest, dass die schreckliche Zeit des Nationalsozialismus, von welchem immer gesprochen wird und wurde, gar nicht so weit entfernt war, sondern sich auch direkt vor unserer Haustür hier in Dortmund ereignet hat.

Zahlreiche jüdische Familien flüchteten aus der Stadt, um den Angriffen und Misshandlungen gegen die jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu entfliehen. Häuserwände wurden mit Parolen beschmiert, Schaufenster eingeschlagen und Wohnungen und Geschäfte geplündert oder gar zerstört. Zahlreiche Dortmunder Bürgerinnen und Bürger ließen ihr Leben.

Am 29. Juli 1942 wurden zahlreiche Jüdinnen und Juden von Dortmund ins Getto Theresienstadt deportiert. Die Namen dieser Menschen wurden aufgeschrieben und liegen alljährlich, zum Gedenktag der Reichsprogromnacht im November 1938, in der St. Petri Kirche Dortmund als Gedenkweg aus. Jedes Jahr wird einem dieser Schicksale im ökumenisches Gottesdienst gedacht. So auch in diesem Jahr.

Vier Schülerinnen des Religionskurses haben am 8. November 2018 in der St. Petri Kirche über die Ereignisse während des Novemberprogroms 1938 in Dortmund und über das Schicksal der jüdischen Familie Schanzer aus Dortmund berichtet. Im Anschluss wurde allen Opfern der Shoah gedacht und zahlreiche Kerzen am Gedenkweg entzündet.

Die Biografie der Familie Schanzer hat uns sehr erschüttert und uns deutlich gemacht, wie schrecklich die Zeit des Nationalsozialismus war und wie wichtig es ist, die Ereignisse dieser Zeit ins Gedächtnis zu rufen und den nachfolgenden Generationen weiterzugeben.

Aus diesem Grund möchten wir euch „... einen Ort und einen Namen geben, auf dass ihr niemals vergessen werdet“.

Im Gedenken an alle Opfer dieser Zeit und besonders an die Familie Schanzer aus Dortmund

 

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Dortmunder Synagoge nach Fertigstellung im Jahre 1900 - zerstört von Oktober bis Dezember 1938, Quelle: Stadtarchiv Dortmund.

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